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Solidarität und konkrete Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Gemeindevertretung beschließt Startbudget für den Helferkreis - Solidaritätsadresse an den Botschafter der Ukraine

Die Farben blau und gelb dominieren auf der Fahne von Fränkisch-Crumbach; genau wie bei der offiziellen Flagge der Ukraine.

 

„Schrecken über die Barbarei eines Angriffskrieges – Bewunderung für das ukrainische Volk in seinem Freiheitskampf – Mitgefühl für die Opfer und das Leid in Ihrem Heimatland – Hilfsbereitschaft für Menschen, die bei uns Schutz suchen“ - mit diesen Worten beginnt ein – in deutsch und ukrainisch – abefasstes Schreiben an Dr. Andrij Melnyk, den Botschafter der Ukraine in Berlin. Der Text, mit dem Crumbacher Bürger ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung unterstreichen wollen, wurde von Bürgermeister Eric Engels verfasst und von allen Mitgliedern sowohl der Gemeindevertretung, also auch des Gemeindevorstands unterschrieben. „Mit unseren Unterschriften und unserem Namen stellen wir uns hier ganz klar auf die Seite der Demokratie“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Engel. Die Crumbacher Fahne mit den Farben Blau und Gelb, die von vielen Mitbürgern als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gewertet wird, hängt mittlerweile nicht nur am Rathaus, sondern auch an vielen Privathäusern.

 

Die Crumbacher zeigen sich darüber hinaus auch zu konkreter Hilfeleistung bereit. Traditionsgemäß verzichten die Mandatsträger auf Sitzungsgelder, werden von der Gemeinde aber stattdessen in der Vorweihnachtszeit zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Da diese Zusammenkunft im vergangenen Jahr wegen Corona ausfallen musste, hat der Gemeinde-Ältestenrat vorgeschlagen, den hierfür nicht abgerufenen Betrag von 1 500 Euro für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung zu stellen. Und nicht nur das: die für dieses Jahr eingeplanten Gelder in gleicher Höhe sollen ebenfalls diesem Zweck zufließen. „Was nicht heißen soll, dass die Ehrenamtlichen auch in diesem Jahr auf ihre kleine Weihnachtsfreude verzichten müssen“, so Gemeindevertretervorsitzender Patrick Eckert: „Aber wir werden unser Essen selbst bezahlen“. Auch mit diesem Vorschlag erklärten sich die Parlamentarier einstimmig einverstanden.

Die hiermit zur Verfügung stehenden Beträge sollen einen Grundstock bilden zur Finanzierung der wichtigsten Ausgaben für Menschen, die sich aus dem ukrainischen Kriegsgebiet retten konnten und nun in der Gemeinde Schutz suchen. Damit können beispielsweise Wohnungen hergerichtet werden oder dringende Neu-Anschaffungen getätigt werden. Einige Flüchtlinge sind aufgrund privater Kontakte bereits im Ortsgebiet an- und untergekommen, berichtete Engels. Er geht davon aus, dass dem Odenwaldkreis in nächster Zeit rund 50 weitere Hilfesuchende zugewiesen werden. Für sie wird in den verschiedenen Kommunen dringend Wohnraum gesucht. Anmietung und Zuteilung von Unterkünften wird in diesem Fall vom Landratsamt organisiert und angemessene Kosten werden übernommen.

Was Fränkisch-Crumbach angeht, so appelliert Bürgermeister Engels an die Aktiven des 2015 gebildeten Helferkreises für Flüchtlinge mit der Bitte, sich zu melden und erneut zu engagieren. Dieser „Helferkreis“ ist ein informeller Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern, der unabhängig von politischen Parteien oder religiösen Konfessionen arbeitet und bereit ist, humanitäre Hilfe zu organisieren, wenn sie vor Ort gebraucht wird. Die Mitwirkenden gehen dabei keine Verpflichtungen ein, sondern koordinieren ihre Projekte mit der Gemeindeverwaltung. Sowohl der Beitritt zum Helferkreis als auch die Meldung von Wohnraum sind ab sofort online möglich. Auf der Homepage der Gemeinde wurde hierfür eine eigene Seite eingerichtet.

 

Text und Bild: Kirsten Sundermann

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