Bei Nummer 600 ist Schluss
Zum 600. Mal schreibe ich Ihnen heute mein "Vorwort des Bürgermeisters" und zugleich zum letzten Mal. Denn am Freitag (30. Juni) endet meine Amtszeit im Rahmen einer öffentlichen Festsitzung der Gemeindevertretung in der Rodensteinhalle. Gelegentlich schlechte, zuweilen nachdenkliche, aber doch meistens gute Nachrichten gab es an dieser Stelle zu lesen, ein wöchentliches Häppchen Crumbach sozusagen, und, wie ich meine, gleichbleibend in der gebotenen politischen Neutralität. Heute also verabschiede ich mich von Ihnen als Bürgermeister (natürlich keineswegs als Ortsbürger) - nicht ohne zuvor, wie sie es in dieser Rubrik gewohnt waren, einen letzten Blick zu richten auf den aktuellen Sachstand größerer Projekte, wie ich sie nunmehr übergebe.
- Freibad: Für die von der Gemeindevertretung gewollte grundlegende Sanierung haben wir rund 3,2 Mio. Euro Fördergelder eingesammelt und Planungsaufträge erteilt. Wir erwarten in Kürze die erste Kostenberechnung unseres Architekten passend zu einer Planung, die sich die Gemeinde leisten kann.
- Neubaugebiet: Hier ist die Kommunalpolitik am Zuge, denn alle Entwürfe für die vor ihr beschlossene Erweiterung "Hexenberg II" liegen auf dem Tisch. Unsere Absprachen mit Grundstückseigentümern von vor zwei Jahren sollen jetzt vorsorglich nochmal aufgefrischt werden.
- Friedhofstraße: Ein Investor ist ausgewählt, der die alten Gemeindehäuser abreißen und dort eine neue Wohnanlage bauen will - seine Planentwürfe fanden breite Zustimmung. Nun muss sowohl Baurecht geschaffen werden als auch ein entsprechender Vertrag mit ihm unter Dach und Fach.
- Gewerbepark: Das interkommunale Vorhaben mit Brensbach läuft nach Plan. Die Gründung eines gemeinsamen Zweckverbandes gilt es abzuschließen; Grundstücke werden von Brensbach bereits angekauft; das dortige Bauleitplanverfahren ist im Gange.
- Dorfentwicklung: Die Weichen sind gestellt, um bis 2029 kommunale Fördermittel von über einer Million Euro abzurufen und auch private Investitionen bezuschussen zu können. Was genau wo gemacht werden soll, wird nun zum Gegenstand einer Bürgerbeteiligung, zum Beispiel in öffentlichen Veranstaltungen wie am nächsten Mittwoch.
- Synagoge/Kino: Auf Beschluss der Gemeindevertretung ist der Ankauf durch die Gemeinde eingeleitet. Im Rahmen der Dorfentwicklung soll ein Nutzungskonzept entstehen. Fördermittel stehen entweder schon zur Verfügung oder müssen dann beantragt werden, damit aus diesem historischen Bauwerk ein zeitgemäßes Begegnungszentrum wird.
Eine Menge Arbeit also, für die ich allen Beteiligten, ob im Ehrenamt oder im Hauptberuf, nur den besten Erfolg wünsche. Dass wir überhaupt so weit gekommen sind und alle diese Punkte hier aufzählen können, haben wir vor allem dem Sachverstand und dem Einsatzwillen unseres Teams in der Gemeindeverwaltung zu verdanken. Zum Erfolg beigetragen haben nicht minder unsere Betriebe: im Bauhof, im Freibad, in der Feuerwehr, in der Ganztagsbetreuung. Gar zu schnell wird vergessen, dass alle diese Leistungen nicht nur neben dem ständig laufenden Tagesgeschäft erbracht wurden, sondern neben diversen Krisenbewältigungen, von der Finanzkrise über die Aufnahme und Unterbringung von Geflüchteten bis zur Corona-Pandemie. Wichtig für den Erfolg war und bleibt ein fairer Umgang in unserer Kommunalpolitik und nicht zuletzt das bereitwillige Engagement vieler Menschen für unseren Ort, sowohl in den Vereinen als auch ganz persönlich.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen in den vergangenen zwölf Jahren mit meinem "Vorwort des Bürgermeisters" die Geschehnisse in und um unseren Ort auf verständliche Weise ein wenig näher bringen. Ihnen allen wünsche ich eine gute Zukunft und Gottes Segen!
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